Aktuelle Themen


  • Stellungnahme BN zum Kongresszentrum am Flughafen


  • Klares NEIN zu „MUCcc

    „Multifunktionales Konzert- und Kongresszentrum“ die „Arena in the meadow“ am Flughafen geplant.

    Anlass für die Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplans ist der Antrag der SWMUNICH Real Estate GmbH mit Sitz in Freising („Vorhabenträger“) vom 18.07.2022 zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans, der die Errichtung und den Betrieb eines multifunktionalen Konzert- und Kongresszentrums („Arena“), einer Übernachtungsstätte („Hotel“) sowie einer Parkeinrichtung („Parkhaus“) ermöglicht. Das gesamte Vorhaben wird unter dem Projektnamen „MUCcc – Multifunktionales Konzert- und Kongresszentrum“ („MUCcc“) geführt. Die Landschaftsplaner sprechen euphorisch von der „Arena in the meadows“. Realisiert werden soll das Projekt am westlichen Rand des Flughafens.

    Die Stadt Freising beabsichtigt dafür die Bebauungspläne Nr. 88 „Landschaftsentwicklung Freising Süd/Hallbergmoos Nord“ und Nr. 88 a „Briefzentrum Freising“ zu einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu ändern. Die Entwürfe (46 Einzelpläne!) liegen nun öffentlich bis zum 30. April aus! Ebenso ist die Änderung des 41. Flächennutzungsplan der Stadt Freising erforderlich. Die Unterlagen findet man unter:

    https://www.freising.de/rathaus/amtliche-bekanntmachungen/aktuelle-auslegungen

    Gemäß den 46 Einzelplänen ist geplant auf einer Fläche von knapp 9 ha:

    Das Kongresszentrum: „Der Eventsaal ist als zentraler Veranstaltungsraum für Veranstaltungen jeder Art konzipiert. Er dient insbesondere der Durchführung von Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Theater, Show, Comedy, Tanz und multimediale Inszenierungen. Diese Events zeichnen sich durch hohe Zuschauerzahlen und den Bedarf an anspruchsvoller Bühnen- und Tontechnik aus. Darüber hinaus finden hier auch Veranstaltungen im Mice-Segment (Meetings, Incentives, Conferences, Exhibitions) statt; hierzu zählen bspw. Kongresse, Messen, Firmen Veranstaltungen sowie Produktpräsentationen und TV-Produktionen. Dank der flexiblen Raumgestaltung kann der Eventsaal gezielt an die Anforderungen solcher Formate angepasst werden. Dies umfasst beispielsweise variable Bestuhlungskonzepte, die Einrichtung von festen oder mobilen Bühnen sowie die Schaffung separater Bereiche für begleitende Workshops und sog. „Breakout-Sessions“. Der Eventsaal bietet Platz für bis zu rd. 20.000 Besucher.“ (S. 26 der Begründung)

    Das Parkhaus: „Das Arena-Parkhaus bietet bis zu 1.450 PKW-Stellplätze, dort sollen die für die Arena mindestens tatsächlich herzustellenden 1.260 Stellplätze gem. textliche Festsetzung und verkehrliches Erschließungskonzept untergebracht werden. Das Parkhaus besteht aus einem acht geschossigen Haupt-Bau sowie einem zweigeschossigen Anbau, der sich westlich an den Hauptbau anschließt.“

    Das siebengeschossige Hotel: „Im nordöstlichen Bereich des Vorhabengrundstücks wird ein Hotel mit bis zu 199 Zimmern, einem Hotel-Restaurant mit Hotel-Bar und einer Hotel-Dachterrasse errichtet, das den Besuchern des Vorhabens und weiteren Gästen ein umfassendes Übernachtungsangebot in modernem Ambiente bieten soll.“  (S. 30 der Begründung)

    Jede/r kann Einwendungen erheben!

    An die Stadt Freising

    Rathaus

    85350 Freising

    Während der Veröffentlichungsfrist vom 19.03 bis 30.4. können Stellungnahmen zum Planentwurf abgegeben werden. Die Stellungnahmen sollen elektronisch übermittelt werden per E-Mail an:

    zPE-bauleitplanung@freising.de.

    Sie können auch schriftlich und zur Niederschrift abgegeben werden.

    Hier die aus unserer Sicht wichtigsten Argumente gegen das Kongresszentrum, die gerne für Einwendungen verwendet werden können:

    Der Flughafen mit seinen gesamten Gewerbeeinrichtungen (Hotels, Air-Site-West etc.) belasten heute bereits die Region in enormen Umfang. Die Grenzen der Belastbarkeit sind teilweise bereits überschritten. Der Flugverkehr und der Flughafen sind Quelle für Lärm- und Schadstoffemissionen (ins. Stickoxide und giftige Fein- und Ultrafeinstäube), die Mensch und Umwelt schädigen.


    Riesige Gewerbebauten und die damit einhergehenden Verkehrsmengen erzeugen eine gewaltige Zusatzbelastung – an Schadstoffen, Lärm und Flächenverbrauch die auf das Umland und seine Bewohner wirken. Dazu kommt ein gewaltiger Flächenverbrauch zu Lasten von Natur und Naherholung. Das geplante Event-Center würde nun genau diese Entwicklung wieder befeuern!


    Es bedeutet nochmals mehr Flug- und Autoverkehr, mehr Flächenverbrauch, mehr Belastungen für die Region. So wird gefordert, die Zubringerstraßen nach Freising auszubauen und die Schlüterbrücke auf vier Spuren zu verbreitern – ein gewaltiger Eingriff im Süden Freisings und die Isarauen. AufgeMUCkt und der BN halten die Event-Halle deshalb für nicht verträglich und sehen mit der Olympiahalle in München geeignete Hallen vorhanden.

    Das größte Problem: Förderung des Flugverkehrs!

    „Die Auswirkungen des Vorhabens auf den Luftverkehr wurden im Gesamtverkehrsgutachten betrachtet. Die darin zugrunde gelegten Quellen des Besucheraufkommens lassen erwarten, dass nur ein geringer Teil der Besucher des Vorhabens per Flugzeug anreisen wird. Es liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass diese Anreisen zu zusätzlichen An- und Abflügen auf dem Flughafen München führen werden. Vielmehr werden diese An- und Abreisen im Rahmen des bestehenden regulären Flugplans des Flughafens München abgewickelt.“ (Begründung der Stadt Freising, S. 17)

    Selbst die FMG (S. 5 der Stellungnahme der FMG) sieht dies anders: „Gerade bei Großveranstaltungen wie z.B. Konzerten weltbekannter Künstler oder großer Konferenzen setzt sich das Publikum zu einem nicht unerheblichen Teil aus internationalen Gästen bzw. Teilnehmern zusammen.“ Womit klar ist, dass mit einer erheblichen Steigerung beim Luftverkehr zu rechnen ist.

    Die zu erwartende Steigerung der Flugbewegungen liefert Argumente für eine 3. Bahn. Nach dem erfreulichen Rückgang der Belastung, weil der innerdeutsche und der Geschäfts-Flugverkehr deutlich zurückgegangen ist, sollen nun wieder mehr Flugzeuge zu den „Events“ fliegen.

    Tatsächlich sieht es bei Großveranstaltungen so aus, wie Klimaschützer recherchierten:

    „…Konzert Adele. Diese Gruppe (24,3% der der Konzertbesucher kamen mit dem Flugzeug) verursachte über 77 Prozent der gesamten Emissionen der Anreise. Besonders auffällig ist, dass 92 Prozent dieser Reisenden ausschließlich für die Veranstaltung mit dem Flugzeug angereist sind. Die Diskrepanz zwischen der Anzahl der Flugreisenden und ihrem überproportionalen Anteil an den Gesamtemissionen verdeutlicht die gravierenden Umweltauswirkungen des Flugverkehrs. (Umweltdialog 9/2024). Ähnliche Zahlen mit oft noch mehr Fluganteilen wurden bei anderen Groß-Konzerten gezählt.

    Die Folge:

    Belastung durch Flugverkehr steigt – Lärm, Ultrafeinstaub etc. Und es ist zu befürchten, dass nach Groß-Veranstaltungen auch die Nachtflüge zunehmen werden.

    Weiteres großes Problem: Der Straßenverkehr nimmt massiv zu.

    Die Verkehrsinfrastruktur auf den öffentlichen Straßen muss zusätzlich auf Kreis- und damit auch Stadtkosten ausgebaut werden.

    Das betrifft insbesondere die große Kreuzung an der B301 / Freisinger Allee und einige Ampelanlagen.

    Der Bebauungs-Plan geht von folgenden unrealistischen Annahmen aus, damit es „nur“ die aufgezeigten Engpässe gibt:

    • „Doppelnutzung Parkverkehr mit FMG-Parkhaus.“

    3400 von 4700 Parkplätzen sollen in dem bei Bedarf angeblich leerstehenden FMG-Parkhaus untergebracht werden. Es gibt jedoch einen rund-um-die-Uhr-Betrieb.

    • „Hauptverkehr erst (nach 19:00 Uhr), wenn der Berufsverkehr auf der B301 schon vorbei ist“.

    Kaum vorstellbar, dass der Berufsverkehr um 19:00 Uhr vorbei sein soll und für die angenommene abendliche Großveranstaltung die Besucher, Lieferanten etc. erst nach 19:00 kommen.

    • B301 / Clemensänger (vor Schlüterbrücke) soll angeblich keinen Mehrverkehr bekommen.
    • Noch 2022 erforderlicher Ausbau Bahn und BAB A92 nun offensichtlich kein Thema mehr?

    Bereits das Verkehrsgutachten für den „LabCampus“ im Flughafen kam zu dem Ergebnis, dass die Straßen gerade noch ausreichen.

    Und dieser Zuwachs ist offensichtlich ohne Auswirkung?

    Warum ist das MUCcc noch problematisch?

    • Das Ziel des existierenden Bebauungsplan 88a „Landschaftsentwicklung Freising Süd/Hallbergmoos Nord“ – den freien Landschaftsraum zwischen Stadt und Flughafen zu bewahren, damit das Gewerbe nicht bis Freising wächst – wird aufgegeben.
    • Zunahme Lärm, Schadstoffe (Stickoxide, Feinstaub und Ultrafeinstaub).
    • Flächenversiegelung: 9 ha + weitere Flächen für den Verkehr – Flughafenmoloch breitet sich weiter aus.
    • Besucher und Personal müssen eine extreme Luftverschmutzung aushalten.

    Insbesondere die Stickoxid- und Ultrafeinstaubwerte (UFP) sind teils extrem hoch. Bei den gefährlichen UFP bis zum 10-fachen der Empfehlung der WHO.

    • Lokale Kultur hat nach Aussage Kulturschaffender keinen Nutzen.
    • Gewerbesteuer? Wird wohl etliche Jahre dauern.
    • „Green washing“, weil die Umweltbilanz von Bau, Infrastruktur und vor allem Verkehr beim Betrieb nicht berücksichtigt wird.
    • Für Vorhaben in dieser Größenordnung ist üblicherweise ein Raumordnungsverfahren erforderlich. Dies wird mit einem lapidaren Satz weggewischt: „Die Prüfung und Gewichtung dieser Kriterien ergeben in der durchgeführten Gesamtschau, dass es sich bei dem Vorhaben nicht um ein überörtlich bedeutsames Vorhaben handelt.“ (S. 40 der Begründung)
    • Es fehlt eine nachvollziehbare Planrechtfertigung. München hat ein großes Angebot verschiedener Veranstaltungshallen (Z.B. Olympiahalle für 15.000 Besucher)

    Fazit:

    „Braucht ´s des?“ Angesichts der erheblichen Auswirkungen, insbesondere durch die Steigerung des Straßenverkehrs und die Förderung des Flugverkehrs und der fehlenden Planrechtfertigung, ist das Projekt und die angestrebten Änderungen der Bebauungspläne bzw. des Flächennutzungsplanes abzulehnen.


  • Presseberichte zur Demo am 15.02.2025 in Freising: „Ewiges Baurecht“

    Merkur: „„Irrsinn“, „Saustall“, „Ignoranten und Ewiggestrige“: Markige Worte bei Demo gegen ewiges Startbahn-Baurecht“ – Link zum Artikel

    SZ: „“Wir lassen uns nicht übertölpeln“ – Link zum Artikel


  • Flugbewegungen 2024

    Zahlen sind weiter weit von den FMG-Prognosen und der Kapazitätsgrenze von 2 Start- und Landebahnen entfernt: